In Bezug auf die Klimaerwärmung lässt eine Schlagzeile wie "Alles schlimmer als gedacht" den ein oder anderen schlucken. Doch genau solche Sätze werden wohl ab sofort öfters gelesen, denn es entspricht der Wahrheit.
Führende Klimaforscher stellten heute in Wien die
Kopenhagen-Diagnose auf, die als Art Vorschau des Sachstandberichtes dienen soll, da die des
Weltklimarates IPCC schon zwei Jahre alt sind und demnach nicht mehr auf dem neuesten Stand stehen.
Den Forschern zufolge erwärmt sich unsere Erde schneller, als bisher angenommen. Um dem entgegenzuwirken müsste der Austoß an Kohlenstoffdioxid und anderen Treibhausgasen in den nächsten Jahren radikal sinken, sogar auf fast null.
Es gibt jetzt schon genug Anzeichen dafür, dass die Klimaerwärmung schneller voran geht, als bisher prognostiziert worden war. Ein Beispiel wäre, dass das Eis auf dem Nordpolarmeer in den Sommern zwischen 2007 und 2009 um
40 Prozent mehr geschmolzen ist, als vorhergesagt worden war.
Außerdem hat sich der Anstieg des Meeresspiegels um
80 Prozent der Vorhersage im Sachstandbericht von 2001 übertroffen. In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Meeresspiegel um
fünf Zentimeter gehoben.
Insgesamt könnte ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um zwei Grad gerade noch so "verkraftet" werden; es wird auch davon ausgegangen, dass dieser Fall mit Sicherheit eintrifft. Sollten die Klimaschutzbemühungen jedoch scheitern, könnte es bis 2100 zu einem Anstieg von
sieben Grad kommen, was sowohl für die Natur als auch für die Tierwelt und die Menschen fatal wäre.
An sich geht aus den Aussagen der Klimaforscher heraus, dass der erste und wichtigste Schritt im
Kampf gegen die Klimaerwärmung eine
Verringerung der Kohlendioxidausstoßung und eine
Verringerung der Treibhausgase sein muss. Ist das erst einmal geregelt, kann die Welt wohl auch wieder etwas aufatmen.