Unterwegs Nachrichten lesen oder Mails checken - das geht heute mit jedem Smartphone und der obligatorischen UMTS-Flatrate. Wirklich anspruchsvolle Anwendungen, die eine höhere Bandbreite benötigen, können hingegen meist nicht zufrieden stellend eingesetzt werden.
LTE könnte genau an dieser Stelle dank der hohen Leistungsfähigkeit der verwendeten Frequenzen den entscheidenden Vorteil bringen. Weil immer mehr Smartphones auch in der Lage sind, im neuen Datennetz zu funken, stellt sich nun für viele die Frage: UMTS- oder LTE-Flat buchen?
Netzausbau auf dem Vormarsch
Um die Vorteile von LTE zu belegen, werden von den Netzbetreibern beeindruckende Zahlen genannt: Bis zu 150 MBit/s im Downstream sind zumindest in Ballungsgebieten technisch bereits möglich. Dagegen erhalten die meisten Kunden im UMTS-Netz nur 7,2 MBit/s. In der Praxis sind solche Werte aber weniger entscheidend, weil die technische Verfügbarkeit beider Netze unter realen Bedingungen kaum das Ausschöpfen der vollen Leistung ermöglicht.
Die Vorteile von LTE liegen neben der rasanten Geschwindigkeit grundsätzlich in der hohen Sendeleistung, der höheren Verbindungsstabilität und den geringen Latenzen. Letzteres meint die Reaktionszeit des Netzes, die bei UMTS oft für einen langsamen Aufbau komplexer Websites sorgt. Auf Grund seiner viel höheren Leistungsfähigkeit ist das neue Funknetz dazu in der Lage, nicht nur weiter vom Sendemast entfernte Nutzer mit dennoch guter Geschwindigkeit zu versorgen, sondern auch mehr User zum selben Zeitpunkt zu bedienen. LTE ist in Deutschland mittlerweile fast flächendeckend verfügbar, der UMTS-Ausbaustand wird bald eingeholt sein.
Neue Tarife: Unterschiede bei Datenvolumen und Bandbreite
Grundsätzlich ist die Datenflat
in einem Handyvertrag beschränkt. Diese Beschränkung bezieht sich auf die Nutzung von Datenvolumen mit der vom Provider zugesicherten Maximalgeschwindigkeit. Mit Erreichen einer festgelegten Volumengrenze kommt es für den Rest des Monats zu einer Drosselung der Geschwindigkeit auf ein Niveau, welches zumeist 32 oder 64 kBit/s entspricht. Mit diesem Speed lässt sich kaum noch im Internet surfen - lediglich die Verwendung kleinerer Apps oder das Abrufen von E-Mails funktioniert noch recht problemlos.
Wer täglich mobil online ist, sollte über ein Volumen von mindestens 500 MB monatlich verfügen, um nicht frühzeitig von dieser Drosselung betroffen zu sein. Die neuen Smartphone-Tarife mit LTE bieten zwar durchweg ein größeres Volumen als UMTS-Datenflats; allerdings können im neuen Netz auch anspruchsvollere und damit datenintensivere Anwendungen verwendet werden. So ist natürlich auch das Inklusivvolumen entsprechend schneller verbraucht.
Ein Unterschied bei den LTE-Handyverträgen liegt zusätzlich in den unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeiten, die je nach Paketpreis gestaffelt sind: Eine Einteilung in 21,6, 42,2 und 100 MBit/s sind die Regel bei allen Anbietern. Diese Segmentierung macht schon alleine deshalb Sinn, weil in ländlichen Gebieten auf Grund der dort genutzten, sehr weit ausstrahlenden Frequenzen ohnehin nur 50 Mbit/s verfügbar sind. Außerdem wollen einige Nutzer vorrangig von der höheren Netzstabilität profitieren.
Fazit: Sparsame Kunden bleiben bei UMTS
Keine Frage: Wer unterwegs Filme in hoher Auflösung schauen möchte oder beim Surfen ungeduldig ist, kommt an LTE nicht vorbei. Die übrigen Nutzer sollten sich im Vorfeld über die Netzabdeckung in ihrer Region informieren. Weil LTE auch als DSL-Ersatz im ländlichen Raum vertrieben wird, sind einige Gebiete besonders gut ausgebaut, in denen UMTS kaum empfangbar ist. Wenn Sie hingegen nur zwischendurch mobil online sind und auch mit Ihrer bisherigen Verbindungsgeschwindigkeit zufrieden waren, sollten Sie besser von den günstigen Smartphone-Tarifen mit UMTS profitieren und mit dem Umstieg warten, bis die Kosten für mobiles Internet über LTE auf ein ähnliches Niveau gesunken sind.