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Wie entsteht erblich bedingter Haarausfall?

12 Dez
Lichtes Haar - wenn die Haare zu früh ausfallen.
Quelle: pixabay.com
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Etwa jeder dritte Mann leidet, mehr oder weniger ausgeprägt, an erblich bedingtem Haarausfall. Doch auch Frauen sind von dieser Art des Haarausfalls betroffen, wenngleich bei ihnen normalerweise nur dünnere Haare und eine leicht verminderte Dichte als Anzeichen auftreten.
Viele überrascht das, weil sie sich nicht im Klaren darüber sind, dass auch Frauen an Alopecia Androgenetica, wie der anlagebedingte Haarausfall in der Fachsprache heißt, leiden können. Wie genau erblich bedingter Haarausfall zustande kommt und warum der Haarausfall bei Frauen nicht so stark ausgeprägt ist, möchten wir uns im Folgenden etwas genauer ansehen.

Die Ursache für androgenetische Alopezie


Wenn man an erblich bedingtem Haarausfall leidet, dann wurde nicht einfach Haarausfall vererbt, sondern eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln des Haupthaares gegen ein Steroidhormon namens Dihydrotestosteron, kurz DHT. Besteht solch eine vererbte Überempfindlichkeit so greift DHT, welches übrigens ein Abbauprodukt von Testosteron ist, die Haarwurzeln an und schwächt diese zunehmend. Die Folge davon sind immer dünner werdende Haare, die kürzere Lebenszyklen haben. Die Schwächung geht so weit bis die Haarwurzel das Haar gar nicht mehr regenerieren kann und im schlimmsten Fall sogar abstirbt. Dieses Schicksal erleiden aber zumeist nur die Haarwurzeln von Männern. Bei Frauen bleibt es für gewöhnlich bei einer gewissen Schwächung.
Warum? DHT ist ein Steroidhormon und Abbauprodukt von Testosteron. Je mehr Testosteron also im Körper produziert wird, umso mehr DHT wird auch zirkulieren. Da Männer nun mal über sehr viel mehr Testosteron verfügen als Frauen, werden auch die Haarwurzeln dementsprechend mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Mittel gegen Haarausfall


Wissenschaftlich am Menschen belegt, gibt es momentan nur zwei Mittel bzw. Wirkstoffe die tatsächlich helfen den erblich bedingten Haarausfall zu stoppen bzw. sogar wieder zu neuem Haarwuchs verhelfen können: Minoxidil und Finasterid.
Vielleicht für den einen oder anderen überraschend: Koffeinpräparate, wie man sie auch aus der Werbung kennt, können den erblich bedingten Haarausfall nicht stoppen. Koffein kann zwar den Einfluss von DHT im Laborversuch hemmen; dort werden aber die Kopfhautproben dauerhaft über Wochen in eine Testosteron-Koffeinmischung eingelegt; das ist für den Menschen praktisch nicht umsetzbar. Es stimmt also, wenn in der Werbung gesagt wird, dass Koffein gegen erblich bedingten Haarausfall helfen kann, die Anwendung solcher Präparate hat aber praktisch keinen Nutzen, da das Koffein durch die kurze Einwirkzeit gar nicht zu den Haarwurzeln vordringen kann.
Während Finasterid dezidiert gegen den erblich bedingten Haarausfall wirkt, indem es durch orale Einnahme in das Hormonsystem des Körpers eingreift und DHT hemmt, ist Minoxidil ein Haarwuchsmittel, das überall dort, wo regelmäßig aufgetragen, zu verstärktem Haarwuchs führt.
Wenn man den gängigen Untersuchungen Glauben schenken darf, so wirkt Finasterid etwas besser gegen den erblich bedingten Haarausfall. Während hier etwa 80-85% der Anwender einen Stopp des Haarausfalls erreichen und 60% davon sich wieder über neue Haare erfreuen, sind es bei Minoxidil 80% der Anwender bei denen ein Stopp eintritt und 30-40% bei denen bereits verschwundene Haare erneut erstarken.
Der Preis kann aber erheblich sein, denn Finasterid steht aufgrund unangenehmer Nebenwirkungen momentan heftig in der Kritik. Die Einnahme kann nämlich zu Libido- und Potenzstörungen führen, welche nach dem Absetzen nicht wieder verschwinden. So ist Finasterid auch nur auf Rezept vom Arzt erhältlich.
Minoxidil ist rezeptfrei erhältlich und versuracht normalerweise lediglich lokale Nebenwirkungen wie Hautrötungen, oder Juckreiz, die zumeist dem enthaltenen Alkohol geschuldet sind. Allerdings ist Minoxidil äußerst toxisch für Katzen; hier kann bereits versehentlicher Hautkontakt zum Tod führen.

Minoxidil: Fragwürdige Trends


Welche Frau möchte denn nicht gerne lange Wimpern bekommen? Mit Minoxidil wollen sich scheinbar einige den Traum von dichten und langen Wimpern erfüllen. Der Umstand, dass man Minoxidil eigentlich nicht außerhalb der Kopfhaarregion einsetzen soll ist ihnen egal. Und tatsächlich, als Haarwuchsmittel kann Minoxidil auch die Wimpern stärker wachsen lassen. Allerdings hat es einen Grund, dass von solch einer Anwendung abgeraten wird; Minoxidil kann die Augen stark reizen, weswegen man es von diesen tunlichst fernhalten sollte. So ist Minoxidil auch im EU-Raum in Kosmetika nicht erlaubt!
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