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Das Weinanbaugebiet Pfalz und seine Weine

27 Mai
Weinberg mit Weinstöcken und einem Dorf im Hintergrund.
Quelle: pixabay.com
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Die Pfalz ist nach Rheinhessen die zweitgrößte Weinregion Deutschlands. Auf knapp 23.000 Hektar Land werden hier pro Jahr in etwa 3.600 Winzerbetrieben durchschnittlich an die 2,5 Millionen Hektoliter Wein gekeltert. Davon sind rund 1,7 Millionen Hektoliter, also knapp 70 Prozent, Qualitätsweine.
Die Pfalzweine zeichen sich allgemein durch Körper und Volumen aus, besonders Weine aus der Mittelhaardt sind strukturiert und sehr elegant. Aber auch im Anbaugebiet Südliche Weinstraße gibt es heute eine zunehmende Zahl von Weingütern, die Spitzenweine auf den Markt bringen.

Die Geschichte der Weinbauregion Pfalz


Wie in anderen europäischen Weinbauregionen auch, kamen die Weinstöcke mit den römischen Legionen in die Pfalz. Diese eroberten im sogenannten gallischen Krieg (um das Jahr 50 vor Christus) linksrheinische Gebiete, in denen vorher die Kelten lebten. Diese wurden vertrieben und mussten Platz für germanische Siedler machen. Die Germanen lernten so den Wein kennen und bald tranken sie ihn mit Begeisterung. Im Mittelalter bezeichnete man die Pfalz als "propter vini copiam - den Weinkeller des Heiligen Römischen Reiches". Im Jahr 1443 wurde die erste Ehrbare Mainzer Weinzunft gegründet. Im Historischen Museum der Pfalz in Speyer wird eine Glasamphore aus der Römerzeit gezeigt, die den angeblich ältesten Wein der Welt, eine durchsichtig gelbliche Flüssigkeit, enthält.


Die heutige Weinbauregion Pfalz


Das eigentliche Weinbaugebiet Pfalz erstreckt sich von den Osthängen des Haardtgebirges bis zur Rheinebene und im Norden, beginnend westlich von Worms bis zur französischen Grenze bei Schweigen. Die heutigen Anbaugebiete werden als Mittelhaardt, Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße bezeichnet.Hier finden sich
vor allem Verwitterungsböden aus Buntsandstein und Kalkstein, aber auch die fruchtbaren Löss, Lehm-, Mergelböden. Das Klima ist mild, die Niederschläge meist ausreichend und das Haardtgebirge bietet einen guten Windschutz und Frostschutz.

Die häufigsten Rebsorten der Weinregion Pfalz


Auf rund 60 Prozent der Rebfläche der Pfalz wachsen Weißweinsorten. An erster Stelle liegt dabei der Riesling mit mehr als 25 Prozent. Er wird oft als "König der Weißweine" bezeichnet. Aber auch der Müller-Thurgau wird in großem Stil kultiviert. Darüber hinaus sind Grauer und Weißer Burgunder, Chardonnay, Gewürztraminer und Scheurebe bekannte Pfälzer Weißweinsorten. Bei den Rotweinsorten sind es vor allem Dornfelder mit rund 13 Prozent, Portugieser und Spätburgunder. Immer beliebter werden aber auch Schwarzriesling, Regent und St. Laurent.

Die Herstellung und Vermarktung Pfälzer Weine


Es gibt heute im Weinanbaugebiet Pfalz insgesamt 144 Ortschaften mit Weinbergen in 325 Einzellagen und 25 Großlagen. Neben mehr als 1500 Weingütern (Selbstvermarktern) existieren 20 Winzergenossenschaften und 11 Erzeugergemeinschaften. Die bekanntesten Weinorte der Pfalz sind Landau (Pfalz), Neustadt (Weinstraße) Billigheim-Ingenheim, Bad Dürkheim, Deidesheim, Freinsheim, Edesheim und Kirrweiler. Die bekannteste Sektkellerei der Pfalz befindet sich in Wachenheim an der Weinstraße. Etwa dreiviertel der in der Pfalz gekelterten Weine bleiben im Inland. Diverse Online Shops wie z.B. auch der bieten viele Pfälzer Weine an. Die größten ausländischen Abnehmer Pfälzer Weine sind die USA, Großbritannien und die Niederlande.

Die Weinfeste der Pfalz


Das wohl bekannteste der deutschen Weinfeste findet jährlich im September in Bad Dürkheim statt. Es ist ein großes Volksfest, der sogenannte "Wurstmarkt" und das Angebot an Wein und Sekt ist riesig. Auch Neustadt an der Weinstraße feiert ein großes Winzerfest. Es findet immer im Oktober statt und ist für seinen gewaltigen Festumzug bekannt. In Neustadt wird auch in jedem Jahr die deutsche Weinkönigin gekrönt. Außerdem hat hier die Weinbruderschaft der Pfalz ihren Sitz. Der Herrenhof Mußbach (Neustadt), eine uralte und schön restaurierte Hofgutanlage ist das älteste Weingut der Pfalz. Es existierte nach alten Gründungsunterlagen schon im 7.Jahrhundert.
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